Die Bowen-Technik (Kurzform: Bowtech ) stammt aus Australien und wurde in den 50er Jahren von Tom Bowen entwickelt. Seit 2003 wird sie auch in Deutschland angewendet.Es ist eine sanfte, ganzheitliche Methode der Körperarbeit. Die punktgenauen Griffe wirken auf das autonome Nervensystem, welches die Steuerung lebenswichtiger Organfunktionen ( Atmung, Kreislauf, Wasserhaushalt, Stoffwechsel, Hormon- und Immunsystem) übernimmt.
Viele Menschen leben heute in einem fortlaufenden Stresszustand, so dass der Sympathicus ständig gereizt wird. Das Umschalten auf den Ruhenerv, den Parasympathicus, wird erschwert. Um das körpereigene Potential der Regeneration und Selbstregulation nutzen zu können, muss der Körper " auf Ruhe umschalten".
Die Bowen Technik setzt an diesem Punkt an, so dass viele Klienten schon während der Behandlung in einen Entspannungszustand kommen, manche sogar einschlafen. In diesem Zustand gibt der Anwender dem Körper weiter Impulse, den Bereich des Körpers "aufzuräumen", an dem es zu Spannung, Schmerz oder Funktionsstörungen gekommen ist.
Die Griffe werden auf Muskeln, Sehnen, Bändern und Faszien gesetzt. In ihnen liegen verschiedene Rezeptoren, die die Aufgabe haben den Körper zu schützen.
Faszien sind bindegewebige Hüllen, um Muskeln, Muskelgruppen, Knochen und Organe. Diese Hüllen schützen und umhüllen nicht nur, sondern stellen eine Verbindung zwischen verschiedenen Strukturen dar. Sie sind also ein Kommunikationssystem des Körpers.
Durch Spannung im Bindegewebe kommt es zu schlechterer Durchblutung und damit zu Stoffwechselproblemen, eine erhöhte Muskelspannung mit Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und ggf. einer Reizung der Nerven im betroffenen Gebiet sind die Folge.
Durch die Bowengriffe können Verklebungen und Verhärtungen, sog. Adhäsionen aufgelöst werden. Die Durchblutung wird verbessert und der Lymphfluss angeregt,
Schlacken und Schadstoffe können ausgeschieden werden, die Muskeln entspannen sich.
Der Körper "räumt auf", organisiert sich neu und versucht, den für sich optimalsten Zustand wieder herzustellen.
Besonders beeindruckend sind die Ergebnisse bei akuten Traumen. Bekommt der Körper möglichst früh nach dem Trauma die richtigen Impulse, kann die Heilung sofort einsetzen und es kommt nicht zu den typischen Kompensationen, um das betroffene Gebiet zu schützen.
Eine Besonderheit von Bowtech sind die häufigen Pausen zwischen den Griffen. in dieser Zeit verlässt der Anwender den Raum und gibt dem Körper die Gelegenheit den gesetzten Impuls ungestört und optimal zu verarbeiten.
Die Arbeit des Körpers endet aber nicht mit Ende der Anwendung, sondern kann über mehrere Tage andauern. Deshalb ist ein möglicher Folgetermin erst 5-10 Tage nach der ersten Anwendung sinnvoll. Auch die gleichzeitige Anwendung weiterer manueller Techniken oder Massagen, würden den Körper in seiner Arbeit verwirren.